Über mich



Wer ich bin und warum ich schreibe

An der LMU in München findet man über 10.000 Lehramtsstudenten. Mein Name ist Mila und ich bin eine von ihnen. „Du bist keine durchschnittliche Studentin,“ höre ich oft. Aber wer ist das schon? Denn auch, wenn es so viele von uns gibt, so hat doch jeder seine ganz eigene Geschichte. Meine weicht -  zugegebenermaßen - in einigen Punkten von der meiner Kommilitonen ab. Zum Einen bin ich deutlich älter als die meisten. Als ich Abitur gemacht habe, wurden meine Mitstudenten gerade eingeschult. Zum Anderen bin ich bereits eine Mama, und eine alleinerziehende noch dazu. Ich habe zwei wilde Jungs daheim: Julian ist 6, Leo 4 Jahre alt.

Ich studiere Grundschullehramt (mit Biologie im Unterrichtsfach) und bin aktuell im 5. Semester: In der Uni bin ich Studentin.
Neben dem Studium mache ich meine Praktika: In der Schule bin ich Lehrerin.
Nachmittags gehe ich mit meinen Kindern auf den Spielplatz: Zu Hause bin ich Mutter.

Manchmal habe ich das Gefühl, in drei verschiedenen Welten zu leben, und in jeder Welt wird von mir absolute Perfektion verlangt. Und natürlich Zeit, Hingabe und Interesse. Ich soll gleichzeitig ein Referat ausarbeiten, eine Schulstunde vorbereiten und meinen Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Das Bad müsste dringend mal wieder geputzt werden und das Reifenwechseln schiebe ich nun auch schon seit Wochen vor mir her. Was ist wichtiger, was kann warten? Es ist ein ständiger Balanceakt, ein extrem enges Zeitmanagement, Schlaf ist Luxus.

Und sollte es nicht eigentlich auch noch eine vierte Welt geben? Eine, in der Zeit für mich da ist? Für Hobbys, für Freunde, für Freizeit, eventuell sogar für einen neuen Partner?

Meistens erscheinen mir meine Welten unabhängig voneinander, so als würden sie nebeneinander existieren und nichts miteinander zu tun haben. Und dann wieder greifen sie plötzlich ineinander und beeinflussen sich gegenseitig. Die Entwicklung und Erziehung meiner eigenen Kinder vergleiche ich mit dem, was ich an der Uni zu dem Thema lerne. Sprechen wir in einem Seminar von Heterogenität, habe ich die Kindergartenfreunde meiner Söhne vor Augen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Julian kommt im Herbst in die Schule, ein Ereignis, dem ich als Mutter entgegenfiebere. Aber ebenso als Lehrerin. Und wenn sich meine Praktikumslehrkraft bei mir beschwert über Eltern, die zu wenig Zeit für ihre Kinder haben, zu wenig mit ihnen lernen, spielen, lesen, frage ich mich augenblicklich: Habe ich genug Zeit? Bin ich eine gute Mutter?

Ist es ein Vorteil, als Lehramtsstudentin selbst Kinder zu haben? Oder ein Nachteil? Und ist mein Leben wirklich so anders als das der anderen Studenten? Oder als das anderer Mütter?

Herzlich Willkommen in meinem Leben – einer Zerreißprobe zwischen Kreide, Kids und Klausuren!

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